Tag der Patientenverfügung 2015

Am 01.09.2015 fand der 2. Ilsfelder Tag der Patientenverfügung statt.

Nach der tollen Auftaktveranstaltung im letzten Jahr konnte die Zahl der Anmeldungen noch einmal deutlich gesteigert werden.

Wie bereits im Vorjahr wurde das Thema „Patientenverfügung“ nicht nur aus juristischer, sondern auch aus anderen Blickwinkeln betrachtet.

Eingeleitet wurde die Veranstaltung in diesem Jahr durch einen Vortrag der Berufsbetreuerin Monika Gscheidle mit dem Titel „Patientenverfügung aus Sicht eines Betreuers“.

Im Anschluss berichtete Frau Nadine Geppert von ihren Erfahrungen im Zusammenhang mit Patientenverfügungen bei der täglichen Pflegearbeit. Dabei stellten Sie heraus, dass das Vorliegen einer Patientenverfügung im pflegerischen Alltag eine große Hilfe darstellt und ermunterten alle Anwesenden zur Erstellung entsprechender Regelungen.

Anschließend informierte Herr Christian Leinß von der R+V über finanzielle Aspekte der Pflege und Pflegeversicherung. Er klärte darüber auf, dass die gesetzliche Pflegeversicherung im Einzelfall eben nicht alle Kosten abdeckt („Teilkaskoversicherung“) und man vor allem bei längerer Pflege in Klasse III mit hohen, kaum tragbaren Zusatzkosten rechnen muss.

Herr Klaus Rebholz von Ignatia Bestattungen referierte zum Thema „Bestattungsvorsorge“ und welche Absicherungen vorbeugend sinnvoll sein können. Sein Motto: „Nichts ist sicherer als der Tod.“

Rechtsanwalt Dr. Michael Zecher klärte das Publikum über die Schwierigkeiten bei der Erstellung und auch der späteren Umsetzung einer Patientenverfügung auf und berichtete von Problemen mit Patientenverfügungen aus seinem Alltag als Fachanwalt für Familien- und Erbrecht. Die immer wieder gestellte Frage nach DER einzig und allein richtigen Patientenverfügung konnte aber auch Dr. Michael Zecher nicht beantworten – wichtig sei „eine individuell ausgestaltete Regelung“.

Oberärztin Dr. Lisa Fiedler berichtete über das Thema Patientenverfügung aus medizinischer Sicht. Sie betonte, dass es für Ärzte höchste Priorität habe, dass die Patienten schmerzfrei und menschenwürdig sterben können. Dennoch – oder gerade deswegen – seien die meisten Ärzte aus rechtlichen Gründen froh, wenn es im Einzelfall eine Patientenverfügung gibt. Denn die Patientenverfügung diene der Ärzteschaft immer als Grundlage für die (Schmerz-)Behandlung eines Patienten.

Abschluss und Höhepunkt der Veranstaltung war erneut die Podiumsdiskussion, die von Frau Friedlinde Gurr-Hirsch, MdL,  Staatsekretärin a.D., geleitet wurde. Zwischen den verschiedenen Teilnehmern aus den Bereichen Anwaltschaft, Kirche, Medizin und Betreuung entspannte sich eine lebhafte Diskussion zum Thema Pflege, Patientenverfügung, Sterbehilfe und damit zusammenhängenden Fragen.

Für die musikalische Unterhaltung in den Pausen und im Anschluss an die Veranstaltung sorgten Gerhard Knoppek und Markus Pöschko.

 

 

 

Video Tag der Patientenverfügung 2015